Demand Side Power Quality – Probleme erkennen bevor Sie entstehen

Überwachung der Netzqualität auf Verbrauchsseite (Demand)

Hier wollen wir Ihnen erläutern, wie man sich strukturiert an das Thema Netzqualität annährt und im optimalen Fall zur Behebung und Vermeidung von Störungen beiträgt.

  • Grundlage: Demand Side Power Quality nach IEC TR 63191
  • Messpunkt: IPC’s (In-Plant Points of Coupling)

Einsatzgebiet

Beschreibung der Zusammenhänge, Zielvorstellungen und Grenzen

Im ersten Schritt erfolgt eine Analyse der internen Netzinfrastruktur für alle im Fokus stehenden Anlagenteile, Zonen, Energiezuführungen und Verbraucher. Der zu realisierende Plan beinhaltet Teilnehmer, Zeitrahmen, Ressourcen etc.

Beurteilung der aktuellen Netzqualitäts- Situation

Im zweiten Schritt werden die wesentlichen Lasten und ihre Auswirkungen auf das betriebsinterne, elektrische Netz bewertet und beurteilt (z.B. PQ-Simulation).
In Bezug auf die definierte Zielsetzung wird festgelegt, wo im existierenden System welche Daten erhoben werden müssen, um die notwendigen Erkenntnisse zu gewinnen. Darauf aufbauend wird das benötigte Messequipment festgelegt. Hierbei wird die bereits bestehende Messinfrastruktur mitberücksichtigt und wo möglich miteinbezogen.

Definition eines Aktionsplans zur Verbesserung der Netzqualität-Situation

Auf Basis der vorangehenden Analyse werden geeignete Massnahmen vorgeschlagen, um die beschriebenen DSPQ-Ziele zu erreichen (DSPQ: Demand Side Power Quality). Es muss ein detaillierter Aktionsplan definiert werden. Dazu gehören alle Aspekte der geplanten Messkampagne – mit Messgeräten und deren Installation, die technische Datenerfassung, Zusammenführung und Verdichtung sowie Planung der Zeitfenster, der internen Kommunikation und der zyklischen Überprüfung des Erfassungssystems in dieser Phase.

Umsetzung des Aktionsplans zur Etablierung des Netzqualität-Messsystems

Im nächsten Schritt wird der erarbeitete und verabschiedete Massnahmenplan detailliert umgesetzt. Dies betrifft insbesondere die physische Installation aller notwendigen Komponenten zur Erfassung der benötigten Daten. Das DSPQ-Messsystem wird aufgebaut und in Betrieb genommen.

Nutzung des Messsystems und Auswertung der Messdaten

Die im Aktionsplan aufgeführten Massnahmen wurden entsprechend der Priorisierung umgesetzt und die Auswirkungen können mit dem DSPQ-Messsystem verifiziert werden. Gewonnene Daten werden systematisch erfasst, gespeichert und stehen für eine laufende Auswertung zur Verfügung. Damit ist die stetige Beurteilung der Netzqualität-Situation möglich. Verbesserungen über die Zeit werden sichtbar gemacht.

Aufrechterhalten des Messsystems

Im letzten Schritt wird das DSPQ-Messsystem überprüft damit künftig ein nachhaltiger Betrieb der Messinfrastruktur sichergestellt werden kann. Wichtig ist hierbei die dauerhaft sichere und messtechnisch genaue Datenerfassung. Relevante Massnahmen dafür werden mit dem Kunden erörtert und in einem Aktionsplan (z. B. für Wartung und Instandhaltung) beschrieben.

Wissenswert

Ungefähr 80 % aller PQ-Störungen entstehen innerhalb der Einrichtungen am IPC (In Plant Points of Couplings), also nach dem PCC (Point of Common Coupling) und nicht durch externe Quellen. Aus diesem Grund macht es Sinn, sich dem Thema der Netzqualität auf der Verbraucherseite anzunehmen. Im Kontext des s. g. Smart-Metering als auch dem Smart-Grid, muss dem Thema zudem mehr und mehr an Bedeutung gewidmet werden, da Netzqualität mit Energie einhergeht.

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