Aufzeichnung und Auswertung der Messdaten
Störungen der Energieversorgung können zu Produktions- oder Betriebsmittelausfällen führen. Oft wird erst reagiert, wenn hoher finanzieller Schaden entstanden ist. Dabei könnten viele dieser Vorfälle vermieden werden, wenn durch kontinuierliche Überwachung der Situation die Anzeichen rechtzeitig erkannt werden würden.
Netzqualitäts-Überwachungen liefern sowohl eine statistische Auswertung, die einen Vergleich mit Normen (z. B. EN 50160) oder Lieferverträgen erlaubt, als auch Aufzeichnungen von Netzereignissen (z. B. Spannungseinbruch), um deren Ursachen und Folgen analysieren zu können.
Event-Aufzeichnung
Grundsatz
Alle Spannungen am PCC oder IPC werden auf Störungen, wie Einbruch, Unterbruch oder Überhöhung der Versorgung überwacht. Diese Störungen werden als Ereignisse registriert. Eine statistische Auswertung erfolgt nicht, da die Anzahl zulässiger Ereignisse nicht limitiert ist. Jede Ereignis-Aufzeichnung beinhaltet für eine konfigurierbare Dauer und für alle Spannungen und Ströme die Kurvenform als auch den Verlauf der RMS Halbperioden-Werte.
Nutzen der Event-Aufzeichnung
Durch Auswertung einer Störfall-Aufzeichnung kann der Verursacher der Störung eruiert und im besten Fall eine Korrelation mit festgestellten Ereignissen (wie Ausfall von Steuerungen oder Betriebsmitteln) hergestellt werden. Daraus können geeignete Abhilfemassnahmen abgeleitet und deren Wirksamkeit überprüft werden.
Statistische Auswertung
Grundsatz
Alle relevanten Parameter der Versorgungsspannung am PCC werden überwacht, statistisch gemittelt und mit Vorgabewerten verglichen. So kann entweder die Konformität nachgewiesen oder auf mögliche Probleme aufmerksam gemacht werden. Auch die Ströme werden bezüglich Pegel, Oberschwingungsgehalt und Unsymmetrie überwacht. Da jedoch keine Grenzwerte existieren, sind diese Ergebnisse nicht Bestandteil der statistischen Auswertung.
Nutzen der statistischen Auswertung
Überprüfung der Einhaltung von Normen (z. B. EN 50160) oder Verträgen zwischen Energielieferant und Energieverbrauchern. Durch Beobachtung der Veränderung der Ergebnisse kann frühzeitig eine Verschlechterung der Netzqualität festgestellt und nach Gründen gesucht werden. Die Effektivität eingeleiteter Maßnahmen lässt sich unmittelbar überprüfen.
Netzqualitäts-Auswertungen
Klassifizierung nach ITIC-Kurve
Bewertung nach
- IEC 61000-2-2 (NS)
- IEC 61000-2-4 (Industrie)
- IEC 61000-2-12 (MS)
- EN 50160
- GB/T
- IEEE519
- Landesspezifisch
- Applikationsspezifisch
Fazit
Im Grundsatz ist wichtig zu verstehen, dass es bei der Bewertung der Netzqualität zwei unterschiedliche Methoden gibt. Die eine basiert auf einer Konformitätsbewertung mittels Statistik und die andere zeichnet tatsächliche Störungen (Ereignisse) mittels Störschreiber und einem Zeitstempel auf.